Chris Potter Trio feat. Craig Taborn und Eric Harland im Sudhaus Tübingen 2017
Chris Potter, Saxophon, Electronics
Craig Taborn, Piano, Rhodes, Synthesizer
Eric Harland, Drums, Electronics
Tübingen, 9.12.2017
Meister der Improvisation
Zu Jahresbeginn haben diese drei hervorragenden Musiker, die vorher bereits in verschiedenen Formationen zusammen gespielt haben, diese Band gegründet. „Wir kommen alle aus der gleichen Generation, haben uns gegenseitig bei unserem musikalischen Reifungsprozess beobachtet und haben auch viele Einflüsse gemeinsam“ erklärte Potter zur Zusammensetzung des Trios.
Chris Potter wird als Improvisator mit unerschöpflichem Ideenreichtum und als einer der wichtigsten Saxophonisten unserer Zeit angesehen. Die führende amerikanische Jazz-Zeitschrift DownBeat Magazine nannte ihn „den am häufigsten studierten und kopierten Saxophonisten auf dem Planeten“. Er hat in unterschiedlichsten Konstellationen mit den Besten der Besten gespielt: etwa mit Pat Metheny, Joe Lovano, Dave Holland und Steely Dan.
Craig Taborn an den Tasten wiederum ist ein Wanderer zwischen den Welten. Er spielt die unterschiedlichsten Formen des Jazz genauso, wie an den Schnittstellen zur zeitgenössischen klassischen Musik oder zu technoidem Electro. Und das tut er mit allen Arten von Tasteninstrumenten: Piano, Orgel, Synthesizer und Electronics. Für seine faszinierende Spielweise wurde er vielfach ausgezeichnet.
Eric Harland am Schlagzeug ist eine Klasse für sich. Er beherrscht alle Facetten des Spiels perfekt und glänzt mit großer Vielfalt. Letztes Jahr erlebten wir ihn mit dem Charles Lloyd Quartett, dessen Mitglied er seit vielen Jahren ist, auf der Waldbühne des Sudhauses. Viele der großen des Jazz schätzen seine Mitarbeit. So zum Beispiel Betty Carter, Joe Henderson, MyCoy Tyner, Michael Brecker, Terence Blanchard, Branford and Wynton Marsalis, Wayne Shorter, Esperanza Spalding und viele mehr.
Hier im Sudhaussaal, am letzten Tag ihrer Tournee, begeisterten sie mit Titeln aus der Feder von Chris Potter, wie „Ziggvrat“, „Song For I“ und „Avian“. Chris Potter wechselte oft nur für wenige Takte die Instrumente. Sopran- und Tenorsaxophon und Querflöte wurden sehr gekonnt eingesetzt, Elektronic ebenso, wenn auch in wohldosierter Art. Dazu kamen Klavier, Rhodes und Syntesizer, manchmal gleichzeitig, von Craig Taborn und das sehr differenzierte Spiel von Eric Harland. Als Zugabe war dann noch „Toco“ von E.J.Blackwell zu hören.
Nach dem Konzert darauf angesprochen, daß die Darbietung einen Tag vorher ganz anders klang, sagte Craig Taborn nur lächelnd: „That’s Improvisation“
Portraits von Chris Potter
Portraits von Eric Harland