Finefones Saxophone Quartet – Purple Pearls of Pop
Peter Lehel – soprano saxophone, compositions, arrangements
Olaf Schönborn – alto saxophone
Christian Steuber – tenor saxophone
Pirmin Ullrich – baritone saxophone
Veröffentlichung 2024
Das Finefones Saxophone Quartet überrascht mit Purple Pearls of Pop
Peter Lehel, ehemaliger Landesjazzpreisträger BW, ist neugierig und lehnt sich mit pfiffigen Arrangements und seinem Saxophonquartett weit aus dem Fenster. Wie kommt ein Jazzer drauf, den Pop- und Rock Ikonen vergangener Tage zu huldigen? Nun, er ist ein Kind dieser Zeit (Hits von 1969 bis 1990) und liebt vermutlich die Energie und Power, mit der die Rocklegenden vor über 30 Jahren ihre Fans in Bann zogen. Von Beatles über Led Zeppelin, Doors, Deep Purple oder Sade reicht das Spektrum der 10 Titel auf dem Album, das 2024 veröffentlicht wurde. „Mit den Arrangements habe ich versucht, den Originalwerken und dem jeweiligen Bandsound meine Begeisterung und größten Respekt zum Ausdruck zu bringen“, sagt Lehel selbst.
Rockig, jazzig und kammermusikalisch
Mit Olaf Schönborn (as), Christian Steuber (ts) und Pirmin Ullrich (bas) hat er die richtige Crew an Bord, um rockig, jazzig und kammermusikalisch den Höhenflug in den Pophimmel zu wagen. Dabei verliert der Sopransax-Pilot die Originale nie aus dem Blickfeld; auch wenn man Vergleiche geflissentlich unterlassen sollte. Als Pop- und Rockfan darf man sich erstaunlich ausgefuchster Thema-Interpretationen erfreuen, die den Nostalgienerv kitzeln; den Jazzer beflügeln wohl eher die vertrackten Rhythmen oder harmonischen Schmankerln, sofern die CD nicht als Hintergrundmusik abläuft. Es lohnt sich durchaus, die Beatles (Norwegian Wood) mal mit solistischen Ausbrüchen, weg vom sanften Thema, zu genießen oder eine Aerosmith-Interpretation (Dream On) nach klassisch anmutendem Beginn mit Grawlings und Highnotes garniert neu zu entdecken.
Mit „When The Music’s Over“ von den Doors, einem rhythmischen Aufhorcher, läuft die CD passend und alle Konventionen hinter sich lassend, in die Zielgerade ein. Im Ziel angekommen blickt man auf ein Gesamtwerk, das nicht nur Saxophon-Freaks begeistert. Alle, denen Genregrenzen nichts bedeuten, dafür clevere Arrangements und brillant intonierte Saxophone umso mehr, kommen hier auf ihre Kosten.
- Black Dog – Led Zeppelin
- Dream On – Aerosmith
- Child In Time – Deep Purple
- Highway Star – Led Zeppelin
- Black Hole Sun – Soundgarden
- The Logical Song – Supertramp
- Norwegian Wood – The Beatles
- Smooth Operator – Sade
- Never Gonna Let You Go – Sergio Mendes
- When The Music’s Over – The Doors
Bernd Epple
Portraits von Peter Lehel