Ina Forsman bei der jazzopen Stuttgart
Ina Forsman, Gesang
Doron Segal, Piano
Regardt Scheepers, Gitarre, Background-Gesang
Kelly O´Donohue, Saxophon, Background-Gesang
Laura Valbuena, Trompete, Background-Gesang
Paul B Keeves, Bass, Background-Gesang
Aaron Castrillo, Drums, Background-Gesang
Stuttgart, 18. 9. 2021
Der Blues aus dem Norden: Ina Forsman bei der jazzopen am Schloßplatz Stuttgart
Am frühen Samstagabend gibt Ina Forsman mit Band ihr jazzopen-Debüt auf dem dem Stuttgarter Schloßplatz. Schön, dass das Wetter mitspielt. Das Konzert der beeindruckend reif auftretenden Finnin hat Saft, Kraft und Klasse, gerät zur Gala und lässt darauf hoffen, sie bald wiederzusehen.
Den groovig-souligen Opener Every Single Beat nutzt die Sängerin gleich mal, um ihre hervorragend besetzte Band vorzustellen. Die ist bestens im Stoff und liefert das erdbebensichere Fundament für die 27jährige Sängerin aus Helsinki. Und was für eine Sängerin das ist: Stimmgewaltig, dynamisch, leidenschaftlich, knurrend, raunend, rhythmisch sicher und wahrhaft weiblich selbstbewusst präsentiert sie ihr erstes Stück des Abends, ihre Ode to Music, wie sie sagt. Gut gebrüllt, Löwin!
In der folgenden Stunde bekommt das Publikum eine geballte Ladung R&B und Soul in bester Tradition geboten. Devil May Dance ist eine swingende Nummer über Paul B Keeves gemutetem Bass und mit einem stilsicheren Pianosolo von Doron Segal. Das Medley Feeling Good/Summertime beginnt atmosphärisch-offen und nimmt dann ordentlich Fahrt auf, gesanglich fügt Forsman diesem Klassiker neue Facetten hinzu. Neben den Qualitäten der Disseuse darf Trompeterin Kelly O´Donohue zeigen, was sie so drauf hat. Die gefühlvolle Ballade Promises über das Ende einer Beziehung trägt Forsman im Duett mit ihrem Pianisten vor.
Sunny, ein Song für Forsmans Schwester, gerät zur ekstatischen Hymne mit reichlich Energie und einem opulentem Schluß. Mit dem folgenden Raw Honey haben wir die Zeitmaschine endgültig betreten, erinnert es doch an den Bluesrock der späten 60er, an Janis vielleicht oder an Grace, inklusive dem silbrigem Sound des Tambourins und den Backing Vocals der Bläserinnen. Das leicht angezerrte Fender Rhodes eröffnet das federnde I Believe To My Soul und lassen Sängerin und Band zu Höchstform auflaufen.
Mit Let´s Groove (nein, nicht der Knaller von Earth, Wind & Fire) verabschiedet sich Ina Forsman für diesen Abend. Schade, denn gerade hatte man den Eindruck, das Musiker und Publikum die richtige Betriebstemperatur erreicht haben. Tolles Konzert!
Danach auf der selben Bühne: Parov Stelar