Pee Wee Ellis gestorben
Pee Wee Ellis ist am 24. September 2021 im Alter von 80 Jahren gestorben.
„Wir haben einen weiteren Bandkollegen und eine Legende verloren, Mr. Alfred „Pee Wee“ Ellis. Er war in den 60er Jahren Mitglied der Band von James Brown und nahm viele von Browns Aufnahmen auf: „Cold Sweat“, „Say It Loud“.“ Das postete Bootsy Collins, der Bassist der legendären Band von James Brown.
Pee Wee Ellis wurde 1941 in Florida geboren, wuchs in Texas auf und hatte 1957 eine Begegnung, die sein weiteres Leben entscheidend prägen sollte: „Ich ging den Broadway in New York City hinunter und hatte mein Saxophon frisch aus der Reparaturwerkstatt“, erinnerte sich Ellis Jahre später. „Da kam mir jemand ebenfalls mit einem Saxophon entgegen, der sich als Sonny Rollins entpuppte, der auf dem Weg zu einem Übungsraum in der 48th Street war. Ich fragte ihn, ob er mir Unterricht geben würde, und da er jung und frech war, sagte er ja.“
Pee Wee Ellis´ musikalischer Lebenslauf ist bei seinem Konzert vom 1. Juni 2012 im Sudhaus Tübingen auf unserer alten Internetseite wie folgt beschrieben:
„Der Mann, den den Funk erfand“ wird Pee Wee Ellis oft genannt. Bereits mit 11 Jahren saß er als Pianist auf der Bühne. Das Saxophonespielen lernte er unter anderem bei der Jazzlegende Sonny Rollins. Im Jahre 1965, mit 24 Jahren, trat er der James Brown Revue bei. Bald war er dort Bandleader und Co-Autor von Ur-Soul- und Funkhits wie „Cold Sweat“, „Mothers Popcorn“, „Lickin‘ Stick“ und „The Chicken“.
1969 verließ er die James Brown Revue und war als Arrangeur und Musikdirektor bei CTI Kudu Records prägend. Er arbeitet dabei mit Künstlern wie Georg Benson, Esther Phillips und Brother Jack McDuff. In den Neunzigern gründete er zusammen mit seinen James-Brown-Kollegen Maceo Parker und Fred Wesley die „JB Horns“, sowie die „Roots Revisted“. Er spielte aber auch mit Van Morrison und Größen der „Weltmusik“ viele Titel ein, was seine Vielseitigkeit auch abseits von Funk beweist.
Mit seinem aktuellen Album „Tenoration“ gelang ihm wieder ein großer Wurf. Mit seinem Quintett zeigt der 70jährige, wie echter Groove zwischen Jazz und Funk zu klingen hat.
Die Mitglieder seiner „Assembly“ sind allesamt herausragende Musiker. So der Gitarrist Tony Remy, der unter anderem auf dem Herbie Hancock-Album „Possibilities“ zu hören ist oder der englische Pianist Gareth Williams, der sonst mit seinem eigenen Trio sehr erfolgreich unterwegs ist. Der vielseitige und ausgezeichnete Jazz- und Funkdrummer Guido May aus München sorgt seit Jahren für den richtigen Rhythmus der Band und Patrick Scales, der lange mit der Jazz-Rock-Formation Klaus Doldingers Passport unterwegs war, ist der kongeniale Mann am Bass.
Dieses Konzert zeigte die Kunst von Pee Wee ausgezeichnet. Zu Ende des Auftritts, die Band beendete ihr Spiel bereits, griff er nochmals zum Saxophon und brachte das Publikum mit minutenlangen Soloauftritt zum Tanzen.
Unser Konzertbericht: Pee Wee Ellis „Assembly“ im Sudhaus in Tübingen am 1. Juni 2012
Unser Konzertbericht: Pee Wee Ellis beim Geburtstagskonzert von Joo Kraus 2017
Portraits von Pee Wee Ellis