Simone Helle – My Starry Eyes
Simone Helle (voc)
Niclas Floer (p)
Nils Imhorst (db, eb)
Daniel Sanleandro Fernandéz (dr)
Boris Becker (dr, perc)
Martin Scholz (ep, org, cor)
Caspar van Meel (db)
Conny Wolff (fl)
Carsten Gronwald (tp)
Olaf Krüger (tp)
Klaus Bernatzki (ts)
Thorsten Heitzmann (tb)
Dimitrij Markitantov (as)
Foto: Kurt Hobby
Simone Helles neues Album: Vielschichtige Strahlkraft
16.6.2023
Die mit persischen Wurzeln in Deutschland aufgewachsene Jazzsängerin Simone Helle veröffentlicht am 16. Juni 2023 ihr neues Album „My Starry Eyes“ über Timezone Records. Das Album vereint einen Modern Mainstream Jazz mit Gospel- bis Weltmusik Einflüssen. Auf dem Album sind namhafte Musiker wie Olaf Krüger, Carsten Gronwald, Dimitrij Markitantov, Klaus Bernatzki, Thorsten Heitzmann, Cornelia Wolff, Nic Floer, Martin Scholz, Nils Imhorst, Caspar van Meel, Boris Becker und Daniel Sanleandro zu hören.
„My Starry Eyes“, produziert von Simone Helle und Thomas Erkelenz, aufgenommen in verschiedenen Tonstudios, wurde von Hans-Jörg Maucksch, Pauler Acoustics, gemastert. Helles Gesang erinnert an Jazzgrößen wie Nina Simone, Dianne Reeves und Cassandra Wilson. Die Horn-Arrangements von Klaus Bernatzki verleihen Helles Kompositionen zusätzliche Tiefe und Dynamik und verstärken ihre stimmliche Strahlkraft.
Das Besondere an diesem Album ist die große Bandbreite von Helles gesanglicher Ausdrucksmöglichkeit – sowohl stilistisch als auch vom Stimm-Umfang und -Timbre. Simone Helle hat sich mit diesem Album den eigenen Traum von ganz individuellen Arrangements erfüllt und kreiert mit ihrer sehr vielschichtigen und umfangreichen Stimm-Dimension unterschiedlichste Atmosphären und Stimmungen, die den Zuhörer in die verschiedensten Klangwelten entführen – ein Album zum Genießen.
Helles Mission dabei: Ein Album zu kreieren, das ihre Lebenserfahrungen widerspiegelt und den Themen eines wertschätzenden Miteinanders musikalischen Raum gibt. Besonders mit dem Titel „Let us agree“ drückt sie aus, wie wichtig ein gemeinsamer „Code“ des Zusammenlebens wie der der Menschenrechte ist, um Vielfalt im friedlichen Miteinander oder in friedlicher Ko-Existenz zu ermöglichen.
Das Album wurde unter anderem durch ein Künstlerinnen-Stipendium des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen der NRW-Corona-Hilfen und ein erfolgreiches Crowdfunding finanziert.
„My Starry Eyes“ von Simone Helle wird ab dem 16. Juni 2023 auf CD, Vinyl und als Download über den Shop von https://timezone-records.com oder in allen einschlägigen Plattenläden erhältlich sein.
Wolfgang Fricke hat sich das Album für jazzreportagen.com angehört und meint dazu:
Wahrhaft betörend und beschwörend
Das veritable und maximal sympathische Gesangstalent präsentiert hierauf eigenes Material, mit im Gepäck hat sie ausserdem einige klassische Stücke aus dem Vocaljazz-Katalog und manche Überraschung. Geschüttelt und gerührt klingt das alles sehr stimmig und super nach Simone Helle, woran auch die Musiker hinter der regen Entertainerin ihren nicht unwesentlichen Anteil haben.
Bei Bentheim, so der erste Titel, ist nicht etwa die Grafschaft gemeint, sondern ein Kater gleichen Namens. Das so zu Ehren gekommene Kuscheltier kann sich glücklich schätzen. Denn der akustisch instrumentierte Opener markiert gleich einige der Qualitäten, die das Album kennzeichnen: Helles nuancenreiche und gefühlvoll eingesetzte Stimme, die über reichlich Samt in den tiefen Lagen verfügt. Und eine Band, die vielseitig und stilsicher agiert. Mittendrin im Stück gibt es gleich mal eine kleine Trumpet vs. Mouth-Trumpet Battle, wo die Sängerin auch die etwas höheren Register schön einzusetzen weiss.
Etwas dynamischer und mit Bläsersatz angereichert (Arrangement: Klaus Benatzki) berichtet My Starry Eyes von der mütterlichen Liebe zum Kind, trotz gelegentlicher Dissonanzen. Wenn diese Beziehung solche strahlenden Momente wie in diesem Titel hat, muss man sich gewiss keine Sorgen machen.
Kein anderer Titel auf diesem Album klingt im besten Sinne amerikanischer, klingt mehr nach Ella Fitzgerald mit den schönen Intervallsprüngen zu Beginn und dem folgenden Scat als Love Birds. Autoren dieser entzückenden Perle sind jedoch – surprise, surprise – Maurice A. Lee und Sigrid Beuting, wohnhaft in Duisburg, wer hätte es gedacht. Tolles Querflötenspiel von Conny Wolff gibt´s obendrein. Das anschließende In My Inner Home aus der Feder der Sängerin schiebt munter voran, Helle swingt lässig über Beat und Bläsersatz, solistisch unterstützt von Saxofon und Orgel.
Melancholisch und sehnsuchtsvoll singt Simone Helle Irving Berlins Let´s Face The Music And Dance. Damit fügt sie der langen Liste von überzeugenden Interpretationen dieses Klassikers von 1936 einen weiteren Eintrag zu, gewürzt mit reichlich Latin Flavour.
Gala und große Bühne, das ist Let Us Agree: Druckvoll, dynamisch und mit einer positiven Botschaft aufgeladen. Die folgende Ballade This Fragile Love beginnt und endet mit dahingetupften, verwehten Tönen vom Piano. Das akustische Trio hinter der Stimme erzeugt mit wohldosierten Mitteln eine leicht entrückte Atmosphäre, die Simone Helle gesanglich adäquat füllt, im Mittelteil gar mit einem orientalisch inspiriertem Scat.
Wahrhaft betörend und beschwörend gerät der Track You Must Believe In Spring, der seine Schönheit durch die minimalistische Beschränkung auf Stimme und Kontrabass (Nils Imhorst) schöpft: Ein kleines Meisterstück, sensibel und zart kommuniziert, mit einem Swing, der kaum mehr sophisticated sein kann. Richtig stark.
Weil es so schön ist, geht es auch gleich weiter im Duett. God Bless the Child platziert Helles Gesang über dem eingängigen Conga-Groove von Boris Becker. Lullaby for a Little Star, eine Komposition Helles, bildet den Abschluss dieses gelungenen Albums, es erscheint heute, am 16. Juni 2023 beim Osnabrücker Label TIMEZONE
Webseite von Simone Helle
Portraits von Simone Helle